Bericht des Besuchs des Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) am 26.10.2023
30 Mitglieder und Gäste waren der Einladung gefolgt, den Neubau des Fraunhofer IEE in der Nähe des Hauptbahnhofs zu besichtigen.
Frau Gudrun Franke-Braun informierte uns in ihrem Vortrag über die Entwicklung der letzten Jahre: Das Kasseler Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) e. V. wurde von 2009 bis 2017 zusammen mit dem Bremerhavener Institut für Windenergiesysteme unter der Bezeichnung „Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik“ als ein Institut mit zwei inhaltlich und verwaltungstechnisch getrennten Institutsteilen geführt. Ab 2018 wurde das Kasseler Institut unter der Bezeichnung als Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik wieder eigenständig.
Heute arbeiten ca. 450 Mitarbeitende in dem modernen Gebäude, das mit Hilfe von Bundes- und Landesmittel gebaut und in diesem Jahr bezogen wurde.
Finanziert wird das IEE sowohl durch Bundes-, Landesmittel und Fördergeld der Europäischen Union als auch durch Drittmittel (z. B. Mittelgeber aus der Industrie für Forschungsaufträge).
In einem Vortrag stellte uns Frau Frank-Braun Beispiele für die Bewältigung der Energiewende vor, wobei sie darauf aufmerksam machte, dass man eigentlich von einer Stromwende sprechen müsste, da in Zukunft ein noch höherer Anteil an Strom für die Industrie, Elektroautos und Wärmeerzeugung nötig sein wird.
Wo soll nun diese Energie erzeugt werden? Es gilt nicht nur den Anteil an Windanlage Offshore zu erhöhen, sondern auch die Onshore Windparks auszubauen. Des Weiteren ist der Ausbau an Photovoltaik-Anlagen, z. B. an Autobahnen, die darüber hinaus als Schallschutz dienen können, voran zu treiben. Jetzt wissen wir allerdings, dass Strom auch zu Zeiten gebraucht wird, wenn weder die Sonne scheint noch der Wind weht, daher kommt Speichermedien eine hohe Bedeutung zu. Für Privatleute kann das heißen, dass der auf dem Dach erzeugte Strom aus der PV-Anlage in das E-Auto eingespeist wird und dann nach Bedarf wieder ins (häusliche) Netz eingespeist wird.
Dieses Prinzip der Einspeisung in das eigene Netz kann auch für Industriebetriebe genutzt werden, die häufig einen sehr hohen Bedarf an Energie haben.
Laut heutigen Berechnungen wird es zu einer enormen Nachfrage nach Strom kommen, was nicht nur den Ausbau des Stromnetzes, sondern auch eine erhöhte Akzeptanz durch die Bevölkerung erfordern wird.
Informationen finden Sie unter: https://www.youtube.com/watch?v=UixHyJO7zmg
Nach einer ausführlichen Diskussion dieser Informationen führten uns Frau Franke-Braun und ihr Kollege Herr Uwe Krengel durch das Gebäude, um uns die modernen weitläufigen Büros und Sitzungsräume zu zeigen sowie einzelne Labore.
Auf besonderes Interesse stieß der Eisspeicher, der mit einem Fassungsvermögen von 600 m3 und 16 m Tiefe die Abwärme des Rechenzentrums nutzt. Im Bürotrakt werden die Betondecken durch ein Leitungsnetz mit temperiertem Wasser durchströmt und über Wärmepumpen ermöglicht dies im Sommer eine Kühlung und im Winter eine Heizung. Ein Gasbrennwertkessel unterstützt den Eisspeicher in Spitzenlastzeiten aus wirtschaftlichen Gründen.
Die Teilnehmenden ließen die gewonnenen Einsichten bei einem Abendessen im Irish Pub Shamrock noch einmal Revue passieren.
Regina Simmes
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