Bad Hersfelder Festspiele | 25.07.2021

36 Mitglieder und Gäste folgten am 25. Juli 2021, nach einer langen Tradition unseres Vereins, der Einladung zu den Festspielen in Bad Hersfeld. Nach dem Ausfall des Schauspiels „Der Club der toten Dichter“ im letzten Jahr und der halbierten Sitzplatzkapazität in diesem Jahr mussten die Sprecher eine geänderte Auswahl treffen, weil bereits im März 2021 nur noch wenige unattraktive Plätze frei waren. Die Wahl fiel deshalb auf das Musical „Goethe“. Auch hier waren wegen blockierter Kontingente von Reiseveranstaltern bereits im März nur noch wenige Plätze im vorderen Bereich verfügbar, die wir dann komplett reservierten.

Nach angenehmer Fahrt im modernen Bus der Firma Frölich erreichten wir Bad Hersfeld pünktlich und versammelten uns in erwartungsfroher Stimmung zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant STERN. Das Restaurant bot im Hinblick auf die Qualität der Speisen und den Service eine gute Leistung angesichts des schmalen Zeitfensters.

Nach einem Aperitif führte uns der Intendant Joern Hinkel in das Stück ein, das in Hersfeld in diesem Jahr seine Uraufführung hatte. Dass der Intendant persönlich diese Aufgabe übernahm, nachdem die zunächst „gebuchte“ künstlerische Betriebsdirektorin Christine Bossert krankheitsbedingt ausgefallen war, ist keine Selbstverständlichkeit. Wir haben uns bei ihm gebührend bedankt.

Mit seinem authentischen Auftritt erläuterte der Intendant mit lebhaften und humorvollen Formulierungen die Entstehungsgeschichte dieses Musicals, die Vergabe der Rechte an die Hersfelder Festspiele und einige wertvolle Details zum Inhalt. Diese Erläuterung war sehr hilfreich für das Verständnis der Aufführung, konzentrierte sich der Inhalt doch deutlich auf die amouröse und zugleich tragische Vorgeschichte des Goethe’schen Bestsellers „Die Leiden des jungen Werther“.

Die künstlerische Freiheit des dramatischen Endes, das mit dem realen Leben Goethes nicht übereinstimmt, kam dem dramatischen Aufbau sehr entgegen. Das Musical bot, außer der bei Musicals typischen teilweise extremen Lautstärke, sängerisch, schauspielerisch und choreographisch ein schönes Erlebnis. Die Musik des Komponisten Martin Lingnau und die Texte von Frank Ramond waren „gut konsumierbar“, das Orchester bot eine sehr gute Leistung.

Die gute Stimmung blieb erhalten und so erreichten wir nach immer noch angeregten Gesprächen im Bus zu später Stunde wohlbehalten Kassel.