Sommerstammtisch im restaurant molos am 09.07.2020

 

Sommerstammtisch im Restaurant Molos mit Vortrag von Frank Becker über das Thema Waschbärschutz

Zu diesem Stammtisch, der ersten Veranstaltung seit Beginn der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie, hatten sich 40 Mitglieder und Gäste angemeldet – eine Resonanz, die alle Erwartungen übertraf. Den kleinen Spaziergang von der Drahtbrücke zum Restaurant Molos durch den Auepark machte etwa die Hälfte der Teilnehmer mit.

Hans-Dieter Müller brachte bei der Begrüßung zum Ausdruck, dass sich die Sprecher über die Resonanz sehr freuen, zeigt dies doch, dass nicht nur das Thema interessiert, sondern, vor allem, dass es ein dringendes Bedürfnis gibt, sich nach langer Pause wiederzusehen.

Referent Frank Becker , der sich als „Waschbärexperte“ in der Region einen Namen gemacht hat und sich auf den Gebäudeschutz gegen Waschbärschäden (und Marderschäden) spezialisiert hat, ist bundesweit und international tätig.

Dass die Waschbär-Population in der Region mit Kassel als „Europas Waschbär-Hauptstadt“ schon vielen Vereinsmitgliedern Probleme bereitet hat, war rasch erkennbar.

Waschbären sind in Europa flächendeckend verbreitet mit Deutschland als klarem „hotspot“. Die am stärksten betroffenen Gebiete sind unsere Region und Berlin. Ursprünglich stammt der Waschbär aus Nordamerika. Er wurde am Edersee in den 1930-er Jahren bewusst ausgesetzt und hat sich seither explosionsartig vermehrt, was bei einer Tragezeit von ca. 60 Tagen kein Wunder ist. Er lebt zwar von Natur aus in der Höhe, hat sich aber inzwischen gut an den Menschen gewöhnt, was sich in seiner deutlichen Präsenz in Stadtgebieten ausdrückt. Denn hier kommt er leicht an Lebensmittel heran, sei es in öffentlichen Abfallkörben, auf Komposthaufen, in gelben Säcken, aber auch in privaten Mülleimern, die man, um sich zu schützen, am besten verschließt. Auch richtet er große Schäden an angebautem Obst an. Nicht von ungefähr bezeichnet man ihn auch als „Kulturfolger ohne natürliche Feinde“.

Das Aufstellen von Fallen (Fangjagd) hat sich nicht bewährt. Außerdem muss ein gefangenes Tier dann im Jagdrevier erschossen werden, wozu nur Jäger mit Jagdschein berechtigt sind. Erschwerend kommt hinzu, dass Schonzeiten zu beachten sind. Zurzeit gibt es eine politische Diskussion, um dieses Hindernis angesichts der unübersehbaren Plage abzubauen.

Becker zeigte eindrucksvolle Fotos und Videos, die zeigten, wie geschickt der Waschbär klettert und in Dächer reinkommt. Halbmondartige Gebilde, Stachelkränze und Stacheldraht um Fallrohre sind für ihn kein Hindernis. Er benutzt sie eher als Kletterhilfe, wie auch Blitzableiter, Elektroleitungen und Hausecken. Dachziegel hebt er ohne Mühe hoch und in der Wand- oder Dachdämmung baut er ein „Nest“ für sich und seine Familie inklusive Klosett.

Frank Becker hat Patente für einen tierschutzgerechten, effektiven Schutz von Bäumen, Fallrohren und Gebäudeecken in Form von glatten Plastikhüllen, an denen der kletternde Waschbär abrutscht. Den effektivsten Schutz von Gebäuden erzielt man aber mit einem von Frank Becker entwickelten System von Elektrozäunen und Spezialisolatoren, die an den Kanten des Gebäudes, vornehmlich an Dachrinnen montiert werden. Wenn es zu der unvermeidbaren Berührung damit kommt, klettert der Waschbär nicht weiter, „verschont“ das Dach und kommt auch nicht wieder zurück.

Nach diesem fachlichen Teil saß man noch einige Zeit gemütlich zum gemeinsamen Essen und zu Gesprächen zusammen.

 

Kontaktdaten von Frank Becker:

www.waschbaerschutz.de

Email: info@waschbaerschutz.de

Tel. 0561 314871

Fax 0561 315780