Am 25.04.2024 nutzten 22 Mitglieder und Partner die Möglichkeit sich die neu konzipierte Ausstellung unter fachkundiger Führung im Haus Posen, in der ehemaligen Fritz-Erler-Kaserne in Fuldatal-Rothwesten, anzusehen.
Die Währungsreform 1948 und das vorbereitende Konklave hier im Haus waren wichtige Ereignisse für Deutschland. Ohne sie hätte sich kein so rascher wirtschaftlicher Aufschwung, kein Wirtschaftswunder und kein so leistungsfähiger Wohlfahrtstaat entwickeln können
Für viele unbekannt, handelt es sich bei dem historischen Ort um die „Wiege der D-Mark“ und somit um einen wichtigen Erinnerungsort der deutschen Demokratiegeschichte.
Da das Konklave unter absoluter Geheimhaltung und somit ohne die heute übliche spektakuläre Berichterstattung erfolgte, geriet dies Ereignis in Vergessenheit.
Im Rahmen des Vortrages von Vereinsvorsitzendem York Hilgenberg tauchten die Besucher ein in die Situation nach Kriegsende, die geprägt war von Hunger, Elend, Angst um Angehörige und Kriegszerstörungen. Er erläuterte die Gründe für die Zerrüttung der Währung nach dem Kriegsende und die Pläne für eine Währungsreform. Hierzu wurden am 20. April 1948 dreizehn deutsche Währungsfachleute nach Rothwesten gebracht, um die Umstellungsgesetze und Verwaltungsvorschriften zu erarbeiten. Sie waren bis zum Abschluss der Arbeiten interniert. Bei diesen Arbeiten war der 26jährige junge Amerikaner Edward A. Tennenbaum das intellektuelle Bindeglied zwischen amerikanischer Militärregierung und den deutschen Fachleuten.
Aufgrund von unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten im alliierten Kontrollrat wurde das neue deutsche Geld bereits Ende 1947 unter absoluter Geheimhaltung in den USA gedruckt und unter dem Tarnnamen "bird dog" nach Deutschland gebracht, um es dann am 20. Juni 1948 an die Bevölkerung auszugeben.
Den Abschluss bildete ein gemeinsames Abendessen im Café Konklave mit angeregten Diskussionen, um das Gesehene und Gehörte zu vertiefen.
York Hilgenberg
Tel. 0561 - 503 77 883
York Hilgenberg
Ihringshäuser Str. 230
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